„Environmental Art“ – so bezeichnet das schottische Fotografen-Duo Louise Scullion und Matthew Dalziel seine Kunst. In ihren Skulpturen, Filmen und Fotografien reinterpretieren sie die Natur aus ungewöhnlichen Perspektiven mit dem Ziel, zwischen Mensch und Umwelt zu vermitteln und eine intensivere Verbindung zu unserem natürlichen Umfeld zu etablieren.
Für das Motel One Glasgow haben die Beiden ihre Heimat, die schottischen Highlands, „unter die Linse“ genommen. Entstanden sind fast schon poetische Fotografien entlang der West Highland Line, eine der schönsten Zugstrecken der Welt, die direkt in Glasgow startet und durch wildromantische Landschaften führt. Kommen Sie mit auf die Reise!
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10 Fragen an... Dalziel & Scullion
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Motel One?
Die Anfrage kam aus heiterem Himmel. Die Idee von Motel One war es, etwas von der besonderen Lage des Hotels nahe dem Bahnhof in die Ausgestaltung der Räume einfließen zu lassen. Für uns war das eine spannende Anfrage. Wir waren sofort dabei.
Sie haben in Glasgow studiert. Was bedeutet Ihnen dieser Ort?
Es war fantastisch, hier zu studieren. In den 1980er-Jahren war in Glasgow viel los. Die Stadt hat sich in dieser Zeit kulturell neu erfunden, und es war großartig, ein Teil davon zu sein.
Welchen Einfluss hat Ihre schottische Heimat auf Ihre Kunst?
In Schottland haben wir das große Glück, von unglaublichen Landschaften mit einer reichen Artenvielfalt umgeben zu sein. Wir haben die letzten 30 Jahre damit zugebracht, diese Landschaft zu erkunden. Für uns ist sie sowohl ein großer Lehrmeister als auch eine Inspirationsquelle.
Spielt die Natur eine Hauptrolle in Ihrer Arbeit?
Auf jeden Fall! Natur und Umweltschutz sind unsere Herzensangelegenheiten. Es geht in unserer Kunst darum, eine Beziehung zur Umgebung aufzubauen.
Welchen Stellenwert haben Erinnerungen in Ihrem Werk?
Erinnerungen beim Betrachter zu wecken ist eine starke Methode, um mit ihm in Kontakt zu treten. Die Frauenfigur in unseren Bildern erinnert an das Gefühl der Weite, das man in der Natur erleben kann. Das eigene Leben erscheint so unbedeutend angesichts der majestätischen Landschaft, und gleichzeitig findet man Stille und Muße in den winzigen Details einer Pflanze.
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Turas math!
Gälisch für „Gute Reise!“
Welche Bedeutung hat das Reisen für Sie beide?
Eine Reise kann nicht nur physisch unternommen werden, sondern auch bildlich verstanden werden. Schleppen wir nicht alle Gepäck aus der Vergangenheit mit uns herum, das unsere Zukunft beeinflusst?
Wie kam es zu der Idee, die West Highland Line in Bildern festzuhalten?
Die Züge, die hier am Bahnhof Glasgow abfahren, bringen einen innerhalb weniger Minuten in eine hinreißend wilde Naturlandschaft. Und die Nähe des Hotels zu diesem bedeutenden Bahnhof ist genial.
Wie beginnen Sie ein neues Projekt?
Meist besuchen wir mit unseren Kameras den Ort des Geschehens. Dort schmieden wir einen Plan, und der wird dann bei jedem Besuch konkreter.
Können Sie Ihre Bildsprache kurz beschreiben?
Unsere Bildsprache ist eine Art Fusion zwischen dokumentarischem Realismus und poetischem Expressionismus.
Woher beziehen Sie generell Ihre Inspirationen?
Unter anderem von Autoren wie Nan Shepherd, David Abram und J. A. Baker. Ihre Literatur hat Einfluss darauf, wie wir die Landschaft wahrnehmen. Ihre stimmigen Beobachtungen und inspirierende Sprache haben unsere Wahrnehmung der Landschaft zutiefst geprägt.
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