Der Leipziger Künstler Paule Hammer nimmt Sie mit auf eine Weltreise aus 80 Träumen. Sein Werk „Geträumte Weltkarte", eine überdimensionale Briefmarke, schmückt im Motel One Leipzig-Post den Eingangsbereich und betont das dortige Design-Thema Kommunikation und Post. Bis heute lebt und arbeitet Paule Hammer in seiner Geburtsstadt Leipzig (*1975).
Nach seinem Studium für Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ist er dort seit 2010 Dozent für Zeichnen und Naturstudium. Vor allem bekannt ist Paule Hammer für seine traumhafte Kombination aus Bild und Text auf Leinwand. Dabei bilden oft handschriftliche Aufzeichnungen, die er bereits seit Jahren in Form von Tagebüchern führt, die Grundlage seiner Arbeiten.
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10 Fragen an... Paule Hammer
Warum sind Ihre Arbeiten oft von so gigantischer Größe?
Ich finde, sie könnten noch größer sein. Ich mag das physische Erlebnis, sowohl beim Machen als auch beim Anschauen. Und mir liegt der Arbeitsrhythmus, der zwischen Schreibtisch und Großformat hin- und herschwingt.
Wie kam die Zusammenarbeit mit Motel One zustande?
Das Motel One suchte nach einem Leipziger Künstler, dessen Arbeit etwas mit dem Themenfeld Schreiben und Kommunikation zu tun hat. Da in meiner Arbeit viel Text vorkommt, fiel die Wahl auf mich.
Bild oder Text?
Die Kombination von Bild und Text fand ich schon immer anziehend. Ein Bild entfaltet so nach der ersten Wirkung schlagartig eine tiefere Wirkung.
Wie gehen Sie am Anfang eines Projektes konkret vor?
Manche meiner Arbeiten beginnen mit einem bestimmten Gedanken. Wenn dieser Impuls stark genug ist, findet sich die Form dazu. Manchmal läuft es anders herum: erst das Bild und dann der Text. Das alles kann Jahre dauern.
Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Motel One?
Ich betrachte es als ein großes Privileg, mich an dieser zentralen Stelle der Stadt so großflächig ausbreiten zu dürfen. Als Vorgabe erhielt ich Raumpläne und Farbmuster des geplanten Interieurs sowie die grobe Themenvorgabe „Schrift, Vernetzung und Kommunikation“. Zu meiner Freude wurde die „Geträumte Weltkarte” sofort angenommen.
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Wie sieht diese geträumte Welt aus?
Von völlig verstiegenen Szenarien und Abläufen bis hin zu trockenem Alltag kommt alles vor. Erst beim Sichten der Reiseträume habe ich festgestellt, dass bestimmte Versionen von mir selbst an mehreren Orten auftauchen.
Wer ist die Person, die in den Texten des Werkes spricht?
Das „Ich“ in den Texten bin ich selbst. Allerdings trete ich unterschiedlich in Erscheinung: mal bin ich ein alter Mann, mal ein siebenjähriges Mädchen.
Kommunikation hat viele Facetten – welche nutzen Sie?
Schreiben ist ein kommunikativer Vorgang. Die Vernetzung ist dadurch gegeben, dass ich alle Orte, die auf der Weltkarte beschriftet sind, im Traum als unterschiedliche Person besucht habe. Und, passend zum Bestimmungsort des Bildes, habe ich Briefmarkenmotive aus den letzten zwei Jahrhunderten eingearbeitet.
Schreiben Sie Briefe?
Ich habe lange keinen Brief mehr geschrieben. Da müsste schon etwas sehr Besonderes passieren.
Hat Ihre Heimatstadt Leipzig Einfluss auf Ihr Werk?
Ganz maßgeblich sogar. Jeder ist doch geprägt von den spezifischen Formen, die ihn seit der Kindheit umgeben. Daneben wirken sich erlebte Weltbilder und politische Systeme auf meine Arbeit aus.
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