Schwere Stoffe und zarte Strukturen: Die meisten halten das zunächst für einen unvereinbaren Gegensatz. Solange bis sie die Werke von Irene Maria Ganser sehen. Die in Linz geborene Designerin spielt gerne mit Kontrasten. Sie gießt filigrane Möbel aus Metall und Bronze.
Ihre Spezialität? Kaffeehausklassiker neu zu interpretieren. Ihre Beistelltische sind „art with a function" und beispielsweise auf der weltweit bekannten Mailänder Möbelmesse zu sehen. Zu entdecken sind ihre Werke auch in ihrer Heimatstadt, genauer gesagt im Motel One Linz-Hauptplatz.
5 Fragen an Irene Ganser
Was macht Ihr Design aus?
Ich liebe das Handwerk, alte Techniken wie das Metallgiessen haben es mir besonders angetan. Mir gefällt der Glanz von Messing und Bronze, das hat etwas Zeitloses, Elegantes. Ich würde es sehr schade finden, wenn diese Jahrhundertalten Techniken aussterben. Da ich vom Mode- und Textildesign komme, sind mein Schwerpunkt Strukturen und Kontraste – matt und glänzend, rau und samtig weich, hell und dunkel. Meine Designs erzählen meist eine Geschichte.
Tradition und Innovation – wie geht das für Sie zusammen?
Tradition ist für mich sehr inspirierend, ich liebe die Wiener Werkstätte. Aber es bringt nichts die Tradition nur zu kopieren, das hat keinen Reiz. Ich wollte einen Kaffeehaustisch mit dem Wiener Geflecht machen, aber eben so, wie er noch nicht dagewesen ist. Meine Möbelstücke sind ein Nischenprodukt, Schmuckstücke im Raum.
Welche Verbindung haben Sie zu Linz?
Ich bin in Linz geboren und aufgewachsen. Es ist eine Stadt mit einer sehr hohen Lebensqualität und schöner Natur rundherum. Ich war jahrelang Schüler der Kunstuniversität Linz.
An welchen Projekten arbeiten Sie zur Zeit?
Ich arbeite immer an mehreren Modellen gleichzeitig. Gerade ist die Skulptur GV Kollmütz fertig geworden, ein 250 Jahre altes Holzstück von einer Weinpresse oder auch die Auseinandersetzung mit alten Blaudruckmodellen finde ich derzeit spannend.
Was werden wir von Ihnen in Zukunft sehen?
Sehr bald eine Lampe von meiner „albeo“ Serie und eine Vase. Ich möchte auch eine Vasenkollektion machen.